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Gefahr der Ätz- und Reizwirkung erkennen – nicht nur am pH-Wert

Ätz- und Reizwirkung

© ยงยุทธ จันทะบุตร - stock.adobe.com

Der pH-Wert von Stoffen ist eine dankbare, gut messbare Größe. Schon mit einem pH-Papier bewaffnet kann eine Aussage über die vermutliche Ätz- und Reizwirkung getroffen werden. Doch wie sieht es in einem größeren Maßstab aus, nicht nur auf einen bestimmten Stoff bezogen? Wenn zum Beispiel für ein bestimmtes Labor Gefahren durch Ätz- und Reizwirkung ermittelt und Sicherheitsmaßnahmen festgelegt werden sollen?

Ist ein Unfall passiert, dann stellt sich die Frage, wie es besser hätte laufen können. Ich beschreibe anhand eines Anwendungsfalls aus der Praxis unserer GeSi³-Anwender, wie man vorgehen kann.

Verwendung von Augenspülflaschen

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Im Labor eines Chemikalienherstellers kam es zu einem Unfall. Ein Labormitarbeiter arbeitete mit einer Säure und durch einen unglücklichen Zufall befürchtete er, dass etwas von der Säure in sein Auge gespritzt sei. Um Folgeschäden zu vermeiden, spülte er seine Augen vorschriftsgemäß mit einer Augenspülflasche. Anschließend wurde das Labor begutachtet und die Augenspülflaschen wurden geprüft. Hier stellte sich folgende Frage: Wenn im Labor nur mit Säuren hantiert wird und keine Basen gelagert oder verwendet werden, wäre es dann nicht sinnvoll, dieses Labor mit einer leicht alkalischen Augenspüllösung auszustatten? So könnte die Säure, die im Falle eines Unfalls auf Haut oder Auge spritzt, möglichst effektiv neutralisiert werden, besser noch als mit allgemeinen Pufferlösungen. Diese helfen dafür sowohl bei Gefahrstoffen mit niedrigem als auch bei Gefahrstoffen mit hohem pH-Wert. Mit einem Blick auf die Gesamtsituation könnte also besserer Schutz für das Labor geboten werden.

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Wo werden welche Stoffe verwendet?

Bei einer kleinen Firma mit ein oder zwei Laborräumen kann noch relativ leicht untersucht werden, wo mit welchen Chemikalien hantiert wird. In einer großen Firma mit mehreren Standorten, Laboren und Lagern sieht das schon anders aus. Wie lässt sich nun also mit möglichst wenig Aufwand herausfinden, wo Säuren oder Basen vorkommen, die im Falle eines Unfalls effektiv neutralisiert werden müssen?

GeSi³-Lösung: Abfrage nach Ätz- und Reizwirkung im Gefahrstoffverzeichnis

Wer schon mit unserer Softwarelösung GeSi³ arbeitet wird sicherlich von den zahlreichen Abfragen profitieren, die auf solche Fragen zugeschnitten sind. So lassen sich beispielsweise alle Gefahrstoffe eines Standorts anzeigen, die CMR-Eigenschaften besitzen. Das berichtete Beispiel unserer Kundin haben wir zum Anlass genommen, eine weitere Abfrage anzubieten. Nun lässt sich abfragen, welche verwendeten Stoffe als reizend oder ätzend eingestuft sind. Beachtet wird hier nicht nur der pH-Wert, sondern auch die mögliche Einstufung in Ätz- und Reizwirkungen nach CLP-Verordnung [1]. Somit können Sie sich über die Abfrage anzeigen lassen, ob in einem Labor Gefahrstoffe vorhanden sind, die einen pH-Wert < 2 besitzen. Eine andere Möglichkeit wäre die Abfrage, an welchen Orten Gefahrstoffe auftreten, die in die Gefahrenkategorie „Skin Corrosive 1“ eingestuft sind.

Ziel der Datenabfrage

Über diese Abfrage „Gefahrstoffe mit Reiz-/Ätzwirkung“ haben Sie nun eine einfache Möglichkeit zur Hand, auszuwerten, an welchen Orten in Ihrem Betrieb Säuren, Basen und/oder andere reizende Stoffe auftreten. So können Sie die zu treffenden Erste-Hilfe-Maßnahmen, beispielweise die verwendete Augenspüllösung, an die individuelle Situation in Ihren Räumlichkeiten anpassen. Weitere Informationen, beispielsweise wie die Einstufung in Skin Corrosive 1 zustande kommen kann, ohne dass ein Bestandteil selber diese Einstufung besitzt, finden Sie in diesem früheren Blog-Beitrag.

[1]   Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (engl. CLP Regulation), konsolidierte Fassung REACH-CLP-Biozid-Helpdesk (DE), Stand 10.05.2021

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