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Was bedeutet eigentlich nachhaltiges Gefahrstoffmanagement?

Nachhaltigkeit im Gefahrstoffmanagement, dargestellt über einen Bildschirm und mehreren GHS-Piktogrammen.

© GeSi - GeSi

Der Begriff der Nachhaltigkeit findet in verschiedensten Aspekten der Politik und auch im Arbeitsleben immer mehr Anklang, auch beim nachhaltigem Gefahrstoffmanagement. Doch was heißt nachhaltig in diesem Zusammenhang und wie unterscheidet sich der Ansatz der Nachhaltigkeit von zuvor bereits etablierten Überlegungen?

Eigentlich gar nicht so viel, denn der Wunsch, mit möglichst wenig Ressourcen möglichst viel erreichen zu können war schon immer da. Das beinhaltet unter anderem:

  • Das Streben nach Effizienz
  • Die Effektivität zu steigern
  • Schutz der Gesundheit von betroffenen Personen
  • Schutz der Umwelt / Reduktion von Entsorgungskosten

Was die Nachhaltigkeit unterscheidet, ist der Blickwinkel. Nachhaltiges Vorgehen bedeutet, den Blick auf das Ganze zu richten und zu beurteilen, ob sich die betrachtete Arbeitsweise und alle vorhergehenden und nachfolgenden Schritte im Gesamtbild lohnen.

Sicherheitsdatenblätter nach TRGS 400 prüfen

Substitutionsprüfungen und Life Cycle Assessment

Im Gefahrstoffmanagement ist eines der wichtigen Werkzeuge für die nachhaltige Arbeitsweise die Substitutionsprüfung von Gefahrstoffen. Ein guter Einstieg in dieses komplexe Thema bietet die TRGS 600 [1] mit dem dazugehörigen Spaltenmodell.

Hierbei wird bereits die Wichtigkeit aufgegriffen, dass nicht die Gefahrstoffe alleine verglichen werden, sondern deren Einsatz mit berücksichtigt wird. Was diese Überlegung noch nachhaltiger macht, ist weiter zu berücksichtigen, wie die Gefahrstoffe entstanden sind und was nach der Arbeit mit diesen noch passiert. Das Nachvollziehen dieser ganzheitlichen Betrachtung wird auch als Life Cycle Assessment beschrieben. Durch die Betrachtung des ganzen Lebenszyklus kann die Wahl von bestimmten Rohstoffen, Gefahrstoffen und Produkten weiter beeinflusst werden.

Life Cycle Assessment im Bereich Gefahrstoffe

Doch woher nimmt man solche Daten? Diese Frage ist nicht immer leicht zu beantworten. Die Europäische Union bemüht sich im Zuge des Green Deals auch um Lösungen [2]. Ein besonders interessanter Ansatz in diesem Zusammenhang ist ein Digital Product Passport – also einen Produktpass einzuführen, der auch Entstehung und Entsorgung mit aufführt. So können auch verwendete Gefahrstoffe leichter identifiziert werden, was der erste Schritt dazu ist, weitere Produktionsketten mit weniger gefährlichen Stoffen zu optimieren.

Aktuell bleiben mit gesetzlichen Vorgaben

Nicht nur das deutsche Recht beinhaltet Vorgaben zur Verwendung und Freigabe von Anlagen mit bestimmten Gefahren, wie etwa die AwSV. Auch auf europäischer Ebene wird die Nutzung von Stoffen mit besonders besorgniserregenden Eigenschaften diskutiert und entsprechende Auflagen festgelegt.

Ein Beispiel dafür ist die Liste der Beschränkungen [3], oder das Bestreben, PFAS-Stoffe zu vermeiden [4]. Genau wegen diesen Vorgaben und Beschränkungen ist es auch wichtig, die eigenen Gefahrstoffe in einer auswertbaren Form zu pflegen, um diese gegen neue Beschränkungen zu prüfen. Ein Blick zu der eigenen Berufsgenossenschaft, oder das Verwenden von Auswertungen aus spezialisierter Software, kann weitere nützliche Hinweise liefern.

Fazit

Eine Gesamtbetrachtung des eigenen Arbeitsprozesses ist meistens schon eine Herausforderung. Über den Tellerrand hinauszuschauen, um die Nachhaltigkeit im gesamten Lebenszyklus von Produkten zu betrachten, ist hingegen noch anspruchsvoller. Trotzdem helfen Gesetzgeber, Berufsgenossenschaften, wir als Softwarehersteller und weitere, zukünftige Maßnahmen wie zum Beispiel der digitale Produktpass, den Überblick zu behalten.

Quellen:

[1]        TRGS 600, Internetauftritt der BAUA, zuletzt aufgerufen am 21.07.2023

[2]        Vorschlag für eine VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES zur Schaffung eines Rahmens für die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Produkte und zur Aufhebung der Richtlinie 2009/125/EG

[3]        Liste der Beschränkungen, Homepage der ECHA, zuletzt aufgerufen am 21.07.2023

[4]        Newsbeitrag „ECHA publishes PFAS restriction proposal”, Homepage der ECHA, zuletzt aufgerufen am 21.07.2023

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