Das Einfache Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe bekam 2009 durch die Entwicklung des Prototyps “EMKG – Modul „Brand- und Explosionsgefährdung“” eine Erweiterung um die entsprechenden Gefährdungen. Im Prototyp wurden die physikalisch-chemisch bestimmte Gefährlichkeitsgruppen pc-A bis pc-D eingeführt, jedoch gab es eine sehr eingeschränkte Auswahl an passenden Schutzleitfäden.
Neues Modul Brand und Explosion
Mit dem in diesem Jahr erschienenen “EMKG Leitfaden Modul Brand und Explosion” hat der Leitfaden seinen Prototypenstatus abgelegt, mit einigen Folgen und Vereinfachungen:
- Das Modul ist auf die Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP-Verordnung) umgestellt worden, womit die zuvor alternativen H-Satz-Tabellen wegfallen und zum Standard geworden sind. Eine alternative Einstufung über die R-Sätze ist weiterhin möglich.
- Eine neue Gefährlichkeitsgruppe pc-E wurde für Explosivstoffe eingeführt, die auch ohne Luftsauerstoff explosionsfähig sind. Wie bei Gefährlichkeitsgruppen pc-D, werden auch bei pc-E nicht direkt Maßnahmen, sondern eine Beratung von Experten empfohlen.
- Vereinfachungen, wie bei der Bestimmung von brennbaren Festoffen und Stäuben sowie dem Wegfallen der Lüftungsgruppen runden den neuen Leitfaden ab.
Erweiterung der Schutzleitfäden
Im Zuge des fertiggestellten Moduls sind auch weitere Schutzleitfäden von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlicht worden. Unter anderem hat jede Reihe (100, 200 und 300) jetzt einen allgemeinen Brandschutzleitfaden. Außerdem gibt es weitere Leitfäden für branchenspezifische Lösungen und für grundlegende Explosionsschutzmaßnahmen. In jedem Schutzleitfaden sind die verwendeten Quellen zur Erstellung am Ende angegeben. Ein Blick lohnt sich auch für Ersteller von Betriebsanweisungen: Viele Leitfäden sind mit einer Rubrik “Was gehört in die Betriebsanweisung?” ausgestattet.
Quellen:
Einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
EMKG – Modul „Brand- und Explosionsgefährdung“, Stand 2012
EMKG Modul Brand- und Explosion, Stand 2016